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      Gesundheitsreform: Nicht ohne die DiätologInnen!  
       
 
 
 

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3. April 2014 - Diätologenpräsidentin Andrea Hofbauer warnt: Wird die Einbindung der Diätologen und Diätologinnen in die neuen Strukturen der primären Gesundheitsversorgung nicht gesetzlich verankert, werden Chancen auf enorme Kosteneinsparungen vergeben. Ein Verzicht auf die Einbindung der DiätologInnen kann das Gesundheitssystem Millionen kosten! Dies untermauern auch die Ergebnisse einer holländischen Studie.

 

Andrea Hofbauer, Präsidentin des Verbandes der Diaetologen Österreichs (Foto: Bernhard Noll)
Andrea Hofbauer, Präsidentin des Verbandes der Diaetologen Österreichs (Foto: Bernhard Noll)

Im Gesundheitsreformgesetz 2013 wurde festgelegt, dass der stationäre Bereich entlastet und der niedergelassene Bereich ausgebaut werden soll. Ein Angelpunkt dabei ist die Schaffung neuer ambulanter Behandlungsformen. Dies wurde bei der Bundesgesundheitskonferenz, die vergangenen Montag in Wien stattfand, erneut bekräftigt.

Die Gesundheitsversorgung NEU müsse sich vermehrt den Bedürfnissen der PatientInnen anpassen und dies soll vor allem durch eine Verstärkung der Primärversorgung (Primary Health Care) im extramuralen Bereich erreicht werden. Eine primäre Gesundheitsversorgung also, die dem Prinzip des „Best Point of Service“ folgt. Die Schaffung von multidisziplinären Teams ist eine der Voraussetzungen dafür.

Prof.in Andrea Hofbauer, Präsidentin des Verbandes der Diaetologen Österreichs: „In allen Ländern Europas, wo Primary Health Care schon gut etabliert ist, sind Diätologen und Diätologinnen fixer Bestandteil dieser Teams. Denn diese Berufsgruppe ist sowohl für den Bereich Prävention als auch in der Ernährungstherapie bei Vorliegen von Erkrankungen bestens ausgebildet.“

Best Point of Service

Wie Hofbauer schon im Rahmen des Diätologenkongresses in Wien vergangene Woche betonte, werden die Forderung des Bundeszielsteuerungsvertrages nach einem „Best Point of Service“ von der Berufsgruppe der DiätologInnen voll inhaltlich mitgetragen. „Die richtige Leistung muss zum richtigen Zeitpunkt und am richtigen Ort erfolgen“, so Hofbauer. Dazu gehört, dass die KlientInnen oder PatientInnen einen möglichst niederschwelligen Zugang zu professioneller Unterstützung vorfinden. Hofbauer weiter: „Dabei geht es nicht nur um die bestmögliche Versorgung der Patienten und Patientinnen und die zielgerichtete und effiziente Umsetzung von nachgewiesenermaßen effektiven präventiven und therapeutischen Maßnahmen durch die jeweils am besten qualifizierten Gesundheitsberufe, sondern auch um einen beträchtlichen kostendämpfenden Effekt, der im Gesetz ja auch gefordert wird.“

Holländische Untersuchung: enormes Einsparungspotenzial durch DiätologInnen

In der gesamten industrialisierten Welt sind ernährungs(mit)bedingte Erkrankungen wie Adipositas, Diabetes, Bluthochdruck und Fettstoffwechselstörungen im Vormarsch. Diese „Zivilisationskrankheiten“ sind wiederum die bedeutendsten Wegbereiter für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, die neben menschlichem Leid auch eine enorme Belastung für das Gesundheitssystem darstellen – kosten- und resourcenseitig.

Wie wichtig der Beitrag der DiätologInnen zur Prävention und Therapie von ernährungsmitbedingten Erkrankungen ist, wurde vielfach belegt. Nun liegt eine detaillierte Kosten-Nutzen-Analyse am Beispiel einer definierten Patientengruppe in den Niederlanden vor, die den individuellen und gesamtgesellschaftlichen Nutzen in Zahlen ausdrückt.

Jeder Euro, der in die Beratung und Betreuung durch DiätologInnen investiert wird, erspart dem Gesundheitssystem vier Euro an krankheitsbedingten Folgekosten wie Ausgaben für Medikamente oder Spitalsaufenthalte, so eines der Ergebnisse der von der Dutch Association of Dietitians in Auftrag gegebenen und von SEO Economic Research durchgeführten Untersuchung1 aus dem Jahr 2012.

Die Berechnungen erfolgten anhand der Ergebnisse wissenschaftlicher Studien zur Effektivität einer Beratung durch DiätologInnen im Vergleich zur Bereitstellung von schriftlichem Informationsmaterial. Weitere Studien zeigen, dass eine diätologische Behandlung zu einer stärkeren Gewichtsreduktion führt, als eine dahingehende Beratung durch AllgemeinmedizinerInnen. Eingeschlossen waren Personen mit einem Body-Mass-Index von mehr als 25kg/m2 und zusätzlichen Risikofaktoren wie Diabetes und Bluthochdruck und/oder erhöhte Blutfettwerte. Die Berechnungen wurden auf die Niederlande und einen Zeitraum von fünf Jahren umgesetzt.

Das Ergebnis zeigte, dass die Betroffenen gleich mehrfach profitierten. Zum einen körperlich: Mit professioneller Beratung durch DiätologInnen nehmen die PatientInnen mehr Gewicht ab, was wiederum zu niedrigeren Blutdruck- und Blutfettwerten und dadurch zu einer steigenden Lebenserwartung führt. Zum anderen psychisch: Das Wohlbefinden und die Lebensqualität steigen, was nicht nur dem Einzelnen, sondern auch dem Umfeld zugute kommt.

Höhere Lebensqualität – mehr Produktivität im Arbeitsleben

Eine bessere Gesundheit der Menschen bringt letztlich auch volkswirtschaftliche Vorteile mit sich, etwa einen Rückgang bei den Krankenständen und einen Anstieg der Leistungsfähigkeit bzw. Produktivität. Auch diese Vorteile einer professionellen Beratung durch DiätologInnen lassen sich in Zahlen fassen. Für das Beispiel aus den Niederlanden hat sich ergeben: Die diätologische Behandlung von übergewichtigen Personen (BMI>25) mit zusätzlichen Risikofaktoren wie Diabetes, Bluthochdruck und/oder Blutfettwerte bringt innerhalb von fünf Jahren eine Einsparung zwischen 0,4 und 1,9 Milliarden Euro. Anders gesagt: Für jeden Euro, der in einem Zeitraum von fünf Jahren in die Beratung durch DiätologInnen investiert wird, beläuft sich der gesamtgesellschaftliche wirtschaftliche Nutzen auf 14 bis 63 Euro.

Hofbauer zusammenfassend: „Diätologen und Diätologinnen können also nicht nur wesentlich dazu beitragen, die gesetzlich geforderten Einsparungen im Gesundheitswesen zu erreichen, und zwar ohne Qualitätseinbußen! Sie entwickeln gemeinsam mit den Patienten und Patientinnnen individuelle Strategien für eine nachhaltige Lebensstiländerung und erhöhen damit die Lebensqualität. Eine Einbindung der Diätologinnen und Diätologen in die Gesundheitsversorgung NEU kommt somit allen zugute.“

1) Lammers M, Kok L: Cost-benefit analysis of dietary treatment; SEO Report No. 2012-76A; ISBN 978-90-6733-668-0

Kontakt

Prof.in Andrea Hofbauer, MSc, MBA
Präsidentin
VERBAND DER DIAETOLOGEN ÖSTERREICHS
Austrian Association of Dietitans
Grüngasse 9/Top 20
1050 Wien
T: + 43 664/13 28 930
www.diaetologen.at

(ZVR: 902 803 243; DVR: 4002947)

Download - PA Gesundheitsreform: Nicht ohne die DiätologInnen!

Hinweis: Die Presseaussendungen sowie die Abstracts der Vorträge vom Kongress des Verbandes der Österreichische Diaetologen finden Sie hier.

Rückfragen Presse

Barbara Urban und Mag. Harald Schenk,
Urban & Schenk medical media consulting

Telefonisch:
0664/41 69 4 59 (Urban)
0664/160 75 99 (Schenk)

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