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      48. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Pneumologie „Lunge im Wandel
Sterblichkeit an Lungenerkrankungen soll bis 2030 um ein Drittel reduziert werden
 
       
 
 
 

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Austria-Chapter der International Respiratory Coalition zur Förderung von Lungengesundheit in Österreich auf Lungenärzt*innen-Tagung in Wien vorgestellt

Unter der Leitung der Österreichischen Gesellschaft für Pneumologie, ÖGP, wird in Zukunft ein Österreich-Chapter der International Respiratory Coalition (IRC) unter dem Namen Austrian Respiratory Coalition (ARC) Initiativen und Kampagnen zu Förderung der Lungengesundheit in Österreich initiieren und unterstützen. Im Rahmen der 48. Jahrestagung der ÖGP (26.- 28. Sept. 2024, Hofburg Wien) wurde die ARC vorgestellt.

Lungenerkrankungen in ganz Europa ein Thema

Priv.-Doz. OA Dr. David Lang, Leiter der ÖGP-Expert*innengruppe Interstitielle Lungenerkrankungen und Orphan Diseases
Priv.-Doz. OA Dr. David Lang, Leiter der ÖGP-Expert*innengruppe Interstitielle Lungenerkrankungen und Orphan Diseases

Lungenerkrankungen stellen ein globales Gesundheitsproblem dar, das Gesundheitssysteme, Volkswirtschaften und vor allem die Betroffenen belastet. Die Zahlen sind durchaus alarmierend – jeder zehnte Mensch in Europa leidet an einer Lungenerkrankung. Auch in Österreich zählen Lungenkrebs, Lungenentzündung und COPD zu den fünf häufigsten Todesursachen.

Und das Leid, das Lungenerkrankungen verursachen können, ist groß. Entstehen sie doch oft schleichend über Jahre hinweg und manifestieren sich dann häufig erst in einem fortgeschrittenen Stadium. „Erkrankungen der Lunge und Atemwege bedeuten für die Betroffenen und ihre Angehörigen oft langjährige und zunehmende Belastungen, inklusive quälender Symptome wie Atemnot und Husten, eingeschränkter Leistungsfähigkeit und in Folge langfristig verminderte bis stark reduzierte Lebensqualität“, so Priv.-Doz. OA Dr. David Lang, Leiter der ÖGP-Expert*innengruppe Interstitielle Lungenerkrankungen und Orphan Diseases.

Frühe Diagnose und Therapie wichtig

Priv.-Doz. Dr. Dr. Philipp Douschan, ÖGP-Sekretär
Priv.-Doz. Dr. Dr. Philipp Douschan, ÖGP-Sekretär

„Viele Lungenerkrankungen sind nicht heilbar und verlaufen chronisch fortschreitend, Medikamente können oft nur Symptome lindern. Umso wichtiger sind daher eine frühe Diagnose und Therapie, die nicht nur Leben retten können, sondern auch die Lebensqualität länger auf möglichst hohem Niveau erhalten“, erläutert ÖGP-Sekretär Priv.-Doz. Dr. Dr. Philipp Douschan. Doch dazu bedarf es strukturierter und umfassender Screening- und Vorsorge-Programme, wie sie die ÖGP schon lange fördert und fordert.

Europaweite Förderung der Lungengesundheit

Unterstützung kommt nun auch von internationaler Seite. Denn, um den europaweiten Problemen der schlechten Lungengesundheit beizukommen, wurde im Jahr 2021 die International Respiratory Coalition (IRC) gegründet – eine Vereinigung aus Lungenexpert*innen, Patient*innenorganisationen und der Pharmaindustrie.

Erklärtes Ziel der IRC ist, die Lungengesundheit in Europa – und nach Möglichkeit weltweit – zu fördern. Die IRC ruft Regierungen, Gesundheitsbehörden und medizinische Fachgesellschaften dazu auf, rasch nationale Strategien zur Verbesserung der Lungengesundheit zu entwickeln und durch- und umzusetzen.

Die zentralen Ziele sind

  • Prävention von Atemwegs- und Lungenerkrankungen durch Etablierung von Präventionsprogrammen,
  • Abbau von sozialen Ungleichheiten und Stärkung von Patient*innenrechten,
  • Verbesserung des Zugangs zu frühzeitiger Diagnostik und bester Therapie,
  • Priorisierung der Forschung zu Maßnahmen zur Förderung der Lungengesundheit.

„Bis zum Jahr 2030 will die IRC die durch Lungenerkrankungen verursachte Sterblichkeit um ein Drittel reduzieren. Politische Veränderungen müssen aber auf nationaler und lokaler Ebene stattfinden, daher setzt sich die IRC dafür ein, nationale Koalitionen zu schaffen, die diese Ziele verfolgen und unterstützt sie mittels Know-How, Vernetzung und Austausch sowie in einem gewissen Maß auch mit finanziellen Mitteln“, umriss Lang die Situation.

Austrian Respiratory Coalition (ARC) unter Leitung der Österreichischen Gesellschaft für Pneumologie

V.l.n.r Tobias Ledermüller (Astra Zeneca), David Lang (ÖGP), Gundula Koblmiller (Lungenunion), Katharina Reich (Gesundheitsministerium), Siegfried Meryn (Future Health Lab) - Foto: Viennamotion
V.l.n.r Tobias Ledermüller (Astra Zeneca), David Lang (ÖGP), Gundula Koblmiller (Lungenunion), Katharina Reich (Gesundheitsministerium), Siegfried Meryn (Future Health Lab) - Foto: Viennamotion

Im Jänner 2024 wurde im Rahmen eines Kooperationsvertrages zwischen der Österreichischen Gesellschaft für Pneumologie (ÖGP) und der IRC die Schaffung einer nationalen Austrian Respiratory Coalition (ARC) unter Leitung der ÖGP beschlossen. Im Rahmen der Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Pneumologie erfolgte letzte Woche der Launch der ARC. Dabei wurden bei einer festlichen Sitzung mit hochkarätig besetztem Podium – Dr.in Katharina Reich, Generaldirektorin für öffentliche Gesundheit, Gesundheitsministerium, IRC-Präsident Prof. Guy Joos, Lungenunion-Präsidentin Gundula Koblmiller, Msc, Univ.-Prof. Dr. Siegfried Meryn, Future Health Lab, und als Vertreter der Pharmaindustrie Mag. Tobias Ledermüller, Astra Zeneca – die Ziele und Start-Initiativen der ARC vorgestellt.

Prim.a a.o. Univ.-Prof.in Dr.in Judith Löffler-Ragg, ÖGP-Generalsekretärin
Prim.a a.o. Univ.-Prof.in Dr.in Judith Löffler-Ragg, ÖGP-Generalsekretärin

ÖGP-Generalsekretärin Prim.a ao. Univ.- Prof.in Dr.in Judith Löffler-Ragg betonte dabei: „Ganz wichtig ist dabei, dass hier erstmalig auch Vertreter*innen österreichischer Selbsthilfeorganisationen aktiv in alle neuen Projektentwicklungen eingebunden werden und ihre Anliegen und Expertise einbringen können.“

Neben der ÖGP-Generalsekretärin und dem ARC-Delegierten und ÖGP-Sekretär Priv.-Doz. Douschan zählen Priv.-Doz. Lang sowie Dr. Vasile Foris (Leiter der ÖGP Expert*innen-Gruppe Pulmonale Zirkulation) sowie Patientenvertreter*innen aus den Bereichen Lungenhochdruck und Lungenfibrose sowie die Österreichische Lungenunion zum aktuellen Kernteam.

Bewusstsein schaffen und Verbesserungen anstoßen

Ziel der Gruppe ist es einerseits, durch Öffentlichkeitsarbeit und Vernetzung, eben speziell auch mit Patient*innenorganisationen, Bewusstsein für verschiedene Lungenerkrankungen zu schaffen und auf medizinischer und politischer Ebene Entwicklungen zur Verbesserung von deren Versorgung anzustoßen.

Im Rahmen dieser Kooperation wurden zwei erste Projekte vorgestellt.

Für das Pilot-Projekt Tyrolung Lungencheck, für das ich als Koordinatorin sprechen darf, ist die Vision, Risikopersonen niederschwellig zu einem kostenlosen Lungencheck mit breiten Gesundheitsinformationen einzuladen. Mit diesem Projekt wird eine Machbarkeitsstudie für ein österreichweites Lungengesundheitsvorsorgeprogramm mit Lungenkrebsfrüherkennung1 erstellt. Derzeit fehlen noch Lösungen für die sinnvolle digitale Anbindung vom Hausarzt zur CT-Untersuchung. Dieser Schritt ist entscheidend, da die Machbarkeitsstudie national skalierbar sein sollte, der Ablauf für alle Beteiligten einfach und treffsicher und die erhobenen Daten in ein Register eingebracht werden sollten. Des Weiteren gibt es noch Finanzierungsthemen.“

Das zweite Projekt soll eine standardisierte Testung auf genetische Lungenerkrankungen auf den Weg bringen. Ein besonderes Anliegen von Lang als Leiter der ÖGP-Expert*innengruppe Interstitielle Lungenerkrankungen und Orphan Diseases: „Im Bereich der Lungenheilkunde gibt es viele ‚seltene‘ Krankheiten, sogenannte Orphan Diseases, wie beispielsweise verschiedene Arten von Lungenfibrose oder Lungenhochdruck. Diese werden oft durch Vererbung auch familiär weitergegeben. Da die Diagnose dieser Erkrankungen komplex ist, brauchen Betroffene spezialisierte Zentren mit langjähriger Expertise in diesen Bereichen, die eine strukturierte Abklärung und Therapie anbieten können. Leider gibt es dazu in Österreich aktuell kaum überregionale Strukturen, sodass Patient*innen oft unnötig lange auf eine Diagnose und die erforderliche Therapie warten müssen. Der ARC ist es ein Anliegen, dies zu ändern und österreichweit eine vereinheitlichte genetische Testung von Betroffenen und ihren Angehörigen zu etablieren sowie auch eine stärker vernetzte und standardisierte Betreuung für Patient*innen mit seltenen Lungenerkrankungen schaffen.“

„Neben diesen ersten Pilotprojekten sollen im Rahmen der ARC auch in Zukunft weitere für die Lungengesundheit relevante Schwerpunktthemen identifiziert und Projekte zur Steigerung der Awareness und Verbesserung der pneumologischen Versorgung der österreichischen Bevölkerung initiiert werden“, so ARC-Delegierter Douschan zum Abschluss.

1 Details zu den Bestrebungen der ÖGP bzgl. Lungenkrebs-Screening und Lungengesundheitsfrüherkennungsprogramm entnehmen Sie bitte der Pressemappe zur Pressekonferenz vom 25.9.2024

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