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      Weltnichtrauchertag 2017
Österreich nach wie vor Schlusslicht bei der Tabakkontrolle

 
       
 
 
 

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Lungenfachärzte fordern Bündel von Maßnahmen zur Eindämmung des Tabak- und Nikotinkonsums

Jedes Jahr am 31. Mai begeht die WHO den Weltnichtrauchertag, an dem an die mit Tabakkonsum verbundenen gesundheitlichen und anderweitigen Risiken erinnert und für wirksame Konzepte zur Bekämpfung des Rauchens geworben wird. Die Österreichische Gesellschaft für Pneumologie (ÖGP) nimmt dies zum Anlass, um auf die nach wie vor unzureichende Eindämmung des Tabakkonsums in Österreich aufmerksam zu machen. Ein ganzes Bündel von Maßnahmen sei notwendig – von der verbesserten Kontrolle des Lobbyings der Tabakindustrie bis hin zum Verbot von Zigarettenautomaten und jeglicher Außenwerbung für Tabakprodukte.

Prim. Univ.-Prof. Dr. Meinhard Kneussl, Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Pneumologie und Vorstand der 2. Medizinischen Abteilung mit Pneumologie, Wilhelminenspital Wien, Medizinische Universität Wien
Prim. Univ.-Prof. Dr. Meinhard Kneussl, Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Pneumologie

„Das Rahmenüberein­kommen zur Tabakkontrolle der WHO wurde von Österreich 2005 zwar unterzeichnet, wir liegen aber dennoch seit Jahren bei der Umsetzung im europaweiten Ver­gleich an unrühmlicher letzter Stelle“, weist Prim. Univ.-Prof. Dr. Meinhard Kneussl, Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Pneumologie (ÖGP) und Vorstand der 2. Medizinischen Abteilung mit Pneumologie, Wilhelminenspital Wien, Medizinische Universität Wien, auf die Brisanz der Situation hin. Zurzeit rauchen in Österreich im Durchschnitt 27 % der Männer und 22 % der Frauen täglich; dies ist deutlich mehr als im EU-Schnitt. Bei den Jugendlichen zwischen zwölf und 18 Jahren sind es erschreckende 29 % der Mädchen und
25 % der Burschen.

MR Dr. Kurt Aigner, Vorsitzender der Initiative Ärzte gegen Raucherschäden und ehem. Primar an der Pneumologie des Ordensklinikums Linz Elisabethinen
MR Dr. Kurt Aigner, Vorsitzender der Initiative Ärzte gegen Raucherschäden

Jährlich 14.000 Tote und 750 Millionen Euro Schaden
Der traurige Effekt lässt sich klar in Zahlen bemessen: An direkten und indirekten Raucherschäden sterben in Österreich – laut einer Schätzung des Bundesministeriums für Gesundheit und Frauen – jährlich an die 14.000 Personen. MR Dr. Kurt Aigner, Vorsitzender der Initiative Ärzte gegen Raucherschäden und ehem. Primar an der Pneumologie des Ordensklinikums Linz Elisabethinen: „Neben den durch Zigarettenrauch hervorgerufenen Folgen sind auch die erwartbaren Schäden aus dem zunehmend ansteigendem Konsum von Wasserpfeifen, E-Zigaretten und verwandten Produkten alarmierend.“ Ein ganzes Bündel von Maßnahmen zur Eindämmung von Tabak- und Nikotinkonsum und ihrer Folgekrankheiten wäre daher dringend erforderlich. Aigner: „Denn man darf nicht vergessen: Neben dem großen menschlichen Leid, das Rauchen verursacht, kostet das Rauchen den Österreichern*, konservativ berechnet, jedes Jahr 750 Millionen Euro!“

o.Univ.-Prof.em. Dr. Manfred Neuberger, Past President und stellvertretender Vorsitzender der Initiative Ärzte gegen Raucherschäden
o.Univ.-Prof.em. Dr. Manfred Neuberger

Wege aus dem gesundheitspolitischen „Desaster“
Die Experten sprechen daher von einem „gesundheitspolitischen Desaster“. Aber welche Strategien wären zielführend? „Es gibt ausreichend Erfahrungswerte für ein Bündel erfolgversprechender Strategien aus Ländern unseres Kulturkreises“, so o.Univ.-Prof.em. Dr. Manfred Neuberger, Past President und stellvertretender Vorsitzender der Initiative Ärzte gegen Raucherschäden. Vieles, so meint Neuberger, sei sofort umsetzbar, wie

  • eine effizientere Kontrolle des Lobbyings der Tabakindustrie,
  • die Einstellung staatlicher Förderungen für Medien bei Verstoß gegen das Tabak-Werbeverbot,
  • die Erhöhung der Tabaksteuer um 5 Cent pro Packung, zweckgewidmet für Tabakprävention (3 Cent), Rauchertherapie und Schmuggelbekämpfung (1 Cent),
  • ausnahmslos rauchfreie Schulen, Arbeitsplätze, Lokale und Geschäfte (inklusive Clubs, Trafiken), Spitäler und Gesundheitseirichtungen sowie ein Rauchverbot in allen Personenverkehrsmitteln, in Privatautos beim Mitführen Minderjähriger und auf Kinderspielplätzen,
  • die Anhebung der Altersgrenze für alle Zigaretten und sonstigen Tabakwaren auf 18 Jahre und Kontrollen des Verkaufsverbots an Minderjährige durch Testkäufe,
  • ein Verbot von Zigarettenautomaten und jeder Außenwerbung für Tabakprodukte und verwandte Erzeugnisse,
  • ein Verbot von Ausgabe von Gratiszigaretten,
  • die Streichung der Ausnahmen (Aromen, Warnungen) für Zigarren, Zigarillos und Pfeifentabake.

Kurz- bis mittelfristig seien folgende Schritte notwendig, um das Rauchen effizient einzudämmen:

  • Beschränkung des Tabak- und Zigarettenhandels auf lizensierte Verkaufsstellen, die Tabakprodukte und verwandte Erzeugnisse weder bewerben noch zur Schau stellen oder diese Waren ausschließlich anbieten und Minderjährigen keinen Zutritt gewähren
  • Einheitsverpackungen für Zigaretten; keine Werbefläche, aber auch keine Warnbilder und -hinweise auf Zigarettenpackungen (Plain Packaging)
  • Aufnahme von Tabakprävention und Rauchertherapie (alters-, bildungs- und gendergerecht) in die Curricula von Gesundheitsberufen
  • Aufnahme der Raucherberatung in den Leistungskatalog der Krankenkassen
  • Raucherräume in Hotels erst nach Freigabe durch Behörde (Lüftung, Unterdruck, etc.)
  • Einschränkung der Rauchmöglichkeiten in der Öffentlichkeit (Haltestellen, Stadien, etc.)
  • Repräsentative Erhebungen zum Raucherstatus (Bevölkerung alle 2-3 Jahre, Vorbildberufe) und zur Wirksamkeit der Tabakprävention und Rauchertherapie
Eine stufenweise Umsetzung für eine gesündere Zukunft sei im Sinne Aller geboten, so die drei Experten unisono.

* Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wurde im Text auf eine gendergerechte Schreibweise verzichtet. Sofern nicht anders vermerkt, gelten alle Bezeichnungen sowohl für Frauen als auch für Männer.

www.aerzteinitiative.at

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Pressetext - ÖGP Weltnichtrauchertag 2017
Pressetext und 3 Fotos als Zip-Datei

Kontakt

Prim. Univ.-Prof. Dr. Meinhard Kneussl
Vorstand der 2. Medizinischen Abteilung mit Pneumologie
Wilhelminenspital Wien
Medizinische Universität Wien
Montleartstraße 37
1160 Wien
+43-1-49150-2207
E-Mail: meinhard.kneussl@wienkav.at

MR. Dr. Kurt Aigner, FCCP em.
Ehem. Primar an der Pneumologie
des KH der Elisabethinen in Linz
Wurmstrasse 15
4020 Linz
E-Mail: kurt.aigner@gmx.at
Mobil: 0676 373 1233

Univ.-Prof. em. Dr. Manfred Neuberger
Facharzt für Interne Medizin, Hygiene und Arbeitsmedizin
Initiative Ärzte gegen Raucherschäden
E-Mail: manfred.neuberger@meduniwien.ac.at

Rückfragen Presse

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Barbara Urban:
+43 664/41 69 4 59, barbara.urban@medical-media-consulting.at

Mag. Harald Schenk:
+43 664/160 75 99, harald.schenk@medical-media-consulting.at


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